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„Task Force Weihnachten 2020“: Jetzt schon trotz und wegen Corona an Weihnachten denken

 

Schon jetzt sollte eine „Task Force Weihnachten“ gegründet werden. Ich bin Spezialistin beim alleine Weihnachten feiern. Das ist echt hart, vor allem, wenn man es das erste Mal macht. Ich war damals 31 Jahre alt. Es war der Hammer. Ich habe das ganze Weihnachtsfest durchgeheult und mich bis heute nicht davon erholt. Als Pfarrerin z.A. musste ich in der Gemeinde bleiben, weil ich am 24. Dezember 1994 zwei Gottesdienste und am 25. Dezember 1994 einen Gottesdienst hatte. Niemand hat nach mir gefragt. Niemand hat sich um mich gekümmert.

Meiner Meinung nach könnte dieses Jahr, in dem Weihnachten von Corona geprägt sein wird, die Depressionsrate, die Gewalt und die Selbstmordrate an Weihnachten deutlich in die Höhe schnellen lassen. Ich fände es gut, wenn sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten zu einem sehr harten Lockdown in der Adventszeit entschließen würden, unabhängig davon, dass dies die Haupteinkommensquelle des lokalen Einzelhandels ist, und wenn sie vom 20. Dezember 2020 (4. Advent) bis 27. Dezember 2020 öffnen würden, damit Kinder, Jugendliche und vor allem junge Erwachsene mit ihren Eltern Weihnachten zuhause feiern können. Diese Öffnung an Weihnachten könnte mit dem kalkulierbaren Risiko verbunden sein, dass die Zahlen an Neuinfektionen nach Weihnachten höher liegen. Nach dem 27. Dezember 2020 könnte man rechtzeitig vor Silvester wieder die Kontaktmöglichkeiten wegen Corona auf ein Minimum absenken. Die Frage der Organisation des öffentlichen Nahverkehrs und vor allem des Bahnverkehrs muss bedacht werden. Zusätzliche Züge und ein rechtzeitiger Beginn des Weihnachtsurlaubs sind sicherlich gute Mittel, um einer vermehrten Infektionsrate entgegen zu wirken.

Politiker und Politikerinnen sind vielleicht zu abgestumpft, um erkennen zu können, wie schwierig ein Weihnachtsfest allein verlaufen kann, weil sie selbst häufig allein sind, von ihren Familien getrennt leben und die gemeinsame Zeit vermutlich harmonisch ausfällt. Man muss dringend davor warnen, die Frage des Alleinsein an Weihnachten (wegen Corona) nicht ernst genug zu nehmen.

Einen mäßigen Lockdown an Weihnachten würde ich für Seniorinnen und Senioren zuhause und in Altenheimen aufrecht erhalten. In Krankenhäusern sollte meiner Meinung nach an Weihnachten ein gemäßigter Lockdown gelten, denn in einem Krankenhaus ist man nie allein.

Auf die beiden Kirchen kann man sich leider nicht verlassen. Das Osterfest 2020 war so mau, es hat überhaupt keinen Eindruck hinterlassen und war nichts Besonderes. Business as usual. Dieses ständige Klagen der Kirchen über die Corona-Schutzmaßnahmen ist deplatziert. Sie sollten sich lieber etwas musikalisch und ästhetisch besonders Beeindruckendes überlegen. Das kann man hinbekommen, wenn man jetzt schon mit den Vorbereitungen anfängt.

Sicher ist, dass man sich Weihnachten allein sehr gemütlich gestalten kann. Doch viele wissen nicht, wie sie es anfangen sollen. Wenn man mit sich selbst allein feiert, kann man sich darauf konzentrieren, was einem selbst wirklich gut gefällt. Alles andere lässt man weg. Es braucht etwas Training, bis man für sich selbst ein gelungenes Weihnachtsfest gestalten kann.

Wer es mag, kann sich nachmittags in die Badewanne legen, die einen besonders einmaligen Duft verströmt, den man bisher noch nicht kannte. Sich chic anziehen gehört ebenfalls zu einem Weihnachtsfest zuhause für sich selbst (at home for yourself).

Ein mehrgängiges Menu für sich zu kochen, ist eine gute Idee. Man ist damit ein bis zwei Stunden beschäftigt. Über die Musikauswahl sollte man sich einige Tage vorher Gedanken machen. Man sollte sich überlegen, ob man Fernsehen will und welche Sendung man sehen will. Den ganzen Heiligen Abend vor dem Fernseher zu verbringen, lohnt sich überhaupt nicht. Das Programm ist meistens scheußlich. Die Christmette mit dem Papst nimmt die letzten Stunden des Heiligen Abends ein, wenn man sich dafür entscheidet. Damit sind es schon zwei Stunden weniger, die man selbst gestalten muss. Da die Christmette sehr spät endet, kann man anschließend gleich selig ins Bett fallen.

Man sollte sich selbst Geschenke schenken, sie eventuell sogar selbst in Geschenkpapier einpacken, und sie mit den Geschenken von anderen unter einen kleinen Christbaum oder vor eine Krippe oder neben brennende Kerzen legen. Einen Feuerlöscher oder eine Löschdecke kann man sich vor Weihnachten besorgen, damit es ein sorgloses Fest wird.

Den Heiligen Abend allein sollte man durchtakten – und nur das tun, was einem selbst wirklich gefällt. Dann wird es kein Erlebnis des Mangels, des Alleinseins, der Wehmut, dass es nicht so war wie sonst, dann wird es ein Erlebnis der eigenen Wertschätzung. Weihnachten allein ist oftmals traurig, aber manchmal geht es. An Weihnachten feiert die ganze Welt, dass Gott Mensch geworden ist und dass er jeden einzelnen Menschen liebt und wertschätzt. Feiert man allein Weihnachten, darf man sich diese Liebe und Wertschätzung selbst entgegenbringen. Dann wird es ein ganz besonderes Weihnachten, das man mit sich selbst verbringt. Man kann sich selbst eine Freude bereiten und sich über sich selbst freuen. Dann ist es ein gelungenes Weihnachtsfest.

 

Elke Göß

 

16. November 2020

 

 

Bundeskanzlerin Angela Merkel prognostiziert einen Lockdown bis Ostern 2021. Sechs Tipps zur Gestaltung der nächsten 12 Wochen

 

Neues vom News-Hot-Spot Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet mit einem Lockdown bis OSTERN 2021. Diese Nachricht brachte n-tv heute.

Kurz nachdenken: Ostern wird am 4. April 2021 sein.

Kurz nachrechnen: Das ist in drei Monaten. Genau in 12 Wochen am 6. April 2021 ist Dienstag nach Ostern.

Wie kann man damit umgehen?

Elke Göß empfiehlt:

1. 16:8-Fasten. Acht Stunden essen, 16 Stunden nichts essen. Soll man nach Auskunft eines Mediziners drei Monate durchhalten können. Bald nach Beginn des Fastens löst sich die Autophagie aus. Die Zellreinigung beginnt. Aus allen Fettzellen im Körper werden tote Abbauprodukte ausgeschieden. Klingt gut. Fühlt sich super an. Drei Monate durchhalten – ausprobieren!

2. Sparen. Laut einer Statistik sollen die Deutschen in der Corona-Pandemie 16 Euro pro 100 Euro sparen. Das sind 16 Prozent. Vorher waren es 10 Euro pro hundert Euro, also 10 Prozent. Man kann hochrechnen, wieviel man pro Monat sparen würde, würde man mitmachen. Dann mit drei multiplizieren und man weiss, wieviel Geld man bis Ostern 2021 nicht ausgeben würde.

3. Putzen. Das hat man zwar schon einmal im letzten Lockdown im Frühjahr 2020 getan. Das ist mehr als sechs Monate her. Also nochmals alles von unten auf oben und von rechts auf links drehen und putzen. Dabei kann man nochmals überlegen, was man wegwerfen kann. Wenn’s luftiger in der Wohnung wird, fühlt man sich sofort besser und man hat den Eindruck, dass sich etwas verändert hat im Leben. Im Lockdown verändert sich sonst ja nichts.

4. Beim Putzen kann man gleichzeitig überlegen, was man wegwirft. Man macht sich Gedanken über die Zukunft. Das ist von großem Vorteil. Denn es wird ein Leben nach dem Lockdown geben. Wenn man es geschafft hat, dieses Leben nach dem Lockdown ohne eine Corona-Infektion zu erreichen, ist man definitiv ein Sieger oder eine Siegerin.

5. Sich schon jetzt als Sieger oder als Siegerin fühlen. Wer immer schön zuhause bleibt, bleibt wahrscheinlich gesund. Ich fühle mich schon jetzt wie eine außergewöhnliche Siegerin, denn ich habe es jetzt schon elf Monate geschafft, dass mich das Corona-Virus nicht gefunden hat.

6. Zur Beruhigung im Lockdown hilft grüner Tee, Entspannungsübungen, Schweigemeditationen und seit heute: dem Schnee beim Fallen zusehen. Durch das 16:8-Fasten bekommt man einen besseren Schlaf. Das fühlt sich gut an. Vielleicht entrümpelt die Seele alten Ballast, so wie es die Zellen tun. Loslassen von engen, stressigen, angestrengten, harten und forcierenden Ideen und Zielen kann nicht schaden. Vielleicht entwickelt man Ideen, die man noch nie durchdacht hat. Vielleicht will man nach dem Ende des Lockdowns etwas tun, was man bisher noch nicht getan hat und was man sich noch nie zugetraut hat. Nur Mut, den eigenen Verstand zu gebrauchen (zentrale Idee der Aufklärung nach Immanuel Kant 1784). Warum sollte am Ende des Lockdowns alles so weitergehen wie vorher? Wo steht das geschrieben? Wer will einen dazu zwingen? Vielleicht gewinnt die Umwelt dadurch, dass Menschen sich ändern?

Okay, zugegeben, alle Tipps, Tricks und neue Ideen nutzen nichts. Der Lockdown nervt immens. Wenn man sich mit aller Macht und Kraft dagegen wehren will, kann man bei sich selbst anfangen. Man kann aus dem Lockdown als Sieger oder Siegerin hervorgehen. Man kann die Zeit nutzen (carpe diem). Der Lockdown ist keine vertane Zeit. Wenn ich hinterher neu aus dem Lockdown herauskomme und auch noch gesund geblieben bin, dann ist das eine sehr gute und positive Erfahrung gewesen, die ich vielleicht mein Leben lang nicht missen möchte.

Eines muss man noch sagen: Das ist kein Freibrief für Politikerinnen und Politiker, von denen man trotz Corona immer einmal wieder den Eindruck hat, dass sie ihre Spielchen spielen, dass sie sich in ihrem Verwaltungswust drehen, wenden und suhlen. Es kann ihnen nur geraten werden, zuzusehen, dass sie voran kommen.

 

Elke Göß

 

12. Januar 2021